An der
Westküste waren wir nördlich Ajaccio auf einem Campingplatz in Tiuccia (Golf von Lisvia)
Region Golf von Sagone. Eine leicht zersiedelte aber dafür mit einem kleinen, feinen Straßennetz ausgestattete Mittelgebirgsregion, die mit Blicken über das Meer und bis zu den 2000ern des mittleren Haupt-Gebirgskamms aufwarten kann. Die Küstenstraße (D81) führt zwar schneller als die angrenzenden Pässe (max ca. 900 HM) in Nachbartäler/ -regionen, sie hat dafür aber auch ne Menge Verkehr.
Leider war es bis zu den ausgewiesenen Wanderwegen schon doch nach oft ca. 30 Kilometer weit. Kein Problem, WENN es nicht die Korsischen Straßenbaumeister gäbe. Ein Teil des Charmes der Insel macht die Straßenführung aus, die sich sehr an den topographischen Gegebenheiten orientiert und wenig baulich begradigt. Was für den Rennradfahrer mindestens die Auffahrten zum Genuss machen lässt, führt bei den Wagen-Insassen zu Problemen, eine Kurve jagt die nächste und rauf und runter geht es auch immer irgendwie. Das war an beiden Seiten der Insel an den von uns besuchten Abschnitten gleich. Der Straßenbelag ist fast immer ohne Lob und Tadel! Bei kleineren Straßen war doch recht häufig ein wenig Sand anzutreffen, was bei den Abfahrten zu berücksichtigen ist. Da die aber auch oft sehr kurvig sind, war an Highspeed eh nicht zu denken. Gewöhnungsbedürftig war auch das häufige Fehlen von jedweder Fahrbahnbegrenzung, auch an steileren und tiefen Hängen.

Die
Verkehrsdichte war im Allgemeinen sehr niedrig, wenn man nicht auf einer Hauptstraße (z.B. N193) unterwegs war, aber selbst da galt, ohne größere Orte oder außerhalb der Rushhour auch da kein Problem. Alle anderen Straßen sowieso nicht, es sei denn, man war auf der Straße zu einem Touristischen Highlight (z.B. Col de Bavella). Mit Ziegen aber vor allem Schweinen auf einsamen Straßen sollte man dagegen immer rechnen, doch sie sind scheu und flüchten, wenn man ihnen zu nah kommt.
Auch die Orientierung ist kein Problem. Es gibt jede Menge Verkehrsschilder und zudem stehen die Straßennummern oft auf den Ortsschildern. Einziger Tipp, manchmal erscheint ein gesuchtes Hinweisschild erst hinter dem Ort.
Insgesamt war die grobe geographische Orientierung schwierig, denn was die Insel so bezaubernd macht, seine zerklüftete Wildheit, erschwert die rein an den Landmarken ausgerichtete Orientierung. Es gab einfach zu viele (kleinere) Bergrücken und Täler!